Als ich in den sozialen Medien meine Bingovariante vorgestellt habe, gab es den Wunsch, darüber mehr zu erfahren. Deswegen erzähle ich euch nochmal ein bisschen was darüber.
Das Prinzip ist ganz einfach – wir haben ganz normale Bingokarten und ich bin im Normalfall die Spielleiterin und nenne die Zahlen bzw. Aufgaben, deren Ergebnis eine Zahl auf dem Bingofeld ist. Besonders an den Karten sind eigentlich nur die farbigen Stellenwerte in den Montessoristellenwertfarben – grün für die Einer und blau für die Zehner. Da ich das Bingo vor allem dazu nutze, die Zahlen im Zahlenbereich bis 20 kennenzulernen und zu festigen, nutze ich alles, was den SchülerInnen Orientierung bietet.
Und es gibt Muggelsteine oder Spielchips, um die Zahlen zu kennzeichnen. Letztens habe ich meine Karten vergessen und wir haben die Bingokarten selber gemacht – das hat dazu geführt, das ein, zwei Kinder vollständig vom Bingofeld aufmalen absorbiert waren und andere Kinder Leerlauf hatten. Mein Fokus ist da mehr auf dem Rechnen üben, weswegen ich das normalerweise lieber vermeide und die fertigen Karten nehme. Die gibt es übrigens zum Gratisdownload auf der Anleitungsseite:
So sah das dann ohne die fertigen Karten aus 😅:
Aber wieso ist Bingo so eine sinnvolle Sache?!
Zu allererst haben die Kinder richtig Bock, das ist ja schon mal ein großer Faktor, vor allem in der Matheförderung.
Dann kann ich ganz nebenbei viele Rechenstrategien und Zusammenhänge üben, z.B.:
- Verdoppeln
- Halbieren
- Dritteln
- einfache Additionsaufgaben
- einfache Subtraktionsaufgaben
Dazu habe ich einen bewährten Ablauf:
- Ich sage die Aufgabe,
- Ich lege sie gleichzeitig mit den großen Perlenstäben
- und lege bei Bedarf auch noch das Ergebnis in Perlenstäben daneben
- oder auch die Ziffernkarten
Es klappt tatsächlich sehr gut, dass die stärkeren SchülerInnen einfach im Kopf rechnen und nur bei Bedarf auf die Perlenstäbe schauen. Und die SchülerInnen, die so gerade bis 20 zählen können, hangeln sich so durch und können zumindest das Ergebnis an den Perlenstäben ablesen und die Ziffernkarten nutzen. So schaffe ich es auch, in einer sehr divergierenden Gruppe alle mitzunehmen. Und nebenbei haben alle schon mal Konzepte wie Verdoppeln und Halbieren kennengelernt.
Das Prinzip ist natürlich auch auf einen größeren Zahlenraum und schwierigere Aufgaben erweiterbar – aber ich bin ja gerade bei den Kleinen… Manchmal möchten auch Kinder die Aufgaben stellen – das klappt je nach Kind sehr gut oder führt zu gewissen Längen. Günstig ist es auch sich die Ergebnisse als Perlenstäbe zur Seite zu legen. Dann lässt sich bei einem Bingo kontrollieren, ob auch alle Zahlen wirklich dabei waren. Übrigens, ich habe auch im Sekundarstufenunterricht viel Bingo gespielt – dann gerne im Zahlbereich von -20 bis +20 und mit sehr gemischten Aufgaben. Mochten auch die großen SchülerInnen gerne!
Hier nochmal der Link zur Anleitungssite, wo du die Bingokarten herunterladen kannst: